Ekhn 2030 – entschlossen geht es weiter
Wir kommen nicht umhin, uns mit der Zukunft der Gemeinden und den Austritten der Kirchenmitglieder auseinanderzusetzen. Zugleich liegt in den neuen Planungen aber auch eine Chance der Vielfalt in den verschiedenen Charakteren.
Die Projektgruppe Rechtsform tagt regelmäßig alle 4-5 Wochen, um in ergebnisoffenen Diskussionen die bestmögliche Lösung zu finden. Bereits jetzt können wir spüren, wie die Kirchenvorstände der einzelnen Gemeinden näher zusammengerückt sind, sich immer besser kennenlernen. Das macht das Miteinander in den Sitzungen freundlich und angenehm. Wir sind zuversichtlich, dass sich in einem stetigen Prozess diese Atmosphäre auch auf die Menschen der Gemeinden übertragen wird und so die Vorfreude auf das Neue kräftig wachsen kann.
Propst Oliver Albrecht hat es kürzlich in einer Ansprache sehr bildhaft formuliert: „Wir müssen unsere Kirche neu in WGs , in Nachbarschaftsräumen leben, in denen sich jeder mit seinen Gaben einbringen kann. Wir sollten uns alles trauen, was es schon an guten Ideen gibt und die Erkenntnis haben, dass vieles gemeinsam besser geht“, fuhr er fort. Denn dabei spare man Kräfte und Ressourcen ein. „Für die Kirchenleitung geht es um einen fair zu gestaltenden Reduktionsprozess. Die Identität der Kirchengemeinden soll gewahrt bleiben, aber kluge Synergien geschaffen werden“, erklärte Albrecht. „Dabei werden wir uns von bestimmten kirchlichen Handlungsfeldern verabschieden müssen, da sie auf der Fläche nicht überall möglich sind. Und das wird schmerzhaft“. Im Hinblick auf die sinkenden Kirchenmitgliederzahlen müsse sich Kirche fragen, mit welchen Arbeitsbereichen sie die Mitglieder noch am besten erreiche, damit sie ihre Bindung zur Kirche behalten. Er ermunterte die Kirchenvorstände und die Dekanatssynode dazu, den Mut für schmerzliche Entscheidungen zu haben. „Wir gestalten unsere Kirche in dem Wissen, dass sie schon schlimmere Krisen bewältigt hat. Für das Handeln im Kirchenvorstand heißt das nun, dass wir den uns nachfolgenden Engagierten jetzt Vorräte bereit stellen, damit sie Kirche in der Zukunft neu denken und gestalten können“, ergänzte Albrecht.
Was kann das nun für unsere Gemeinden bedeuten? Inzwischen kristallisiert sich deutlich heraus, dass wir ein gemeinsames Haus „Kirchenzusammenschluss“ bauen werden unter dessen Dach die Ortskirchen ihre Gemeindearbeit fortsetzen, gleichzeitig aber auch größere gemeinsame Projekte anbieten können. In Breckenheim mussten wir beispielsweise den Glaubenskreis beenden wegen mangelnder Beteiligung. Die verbliebenen Interessierten haben sich daraufhin der Runde in Wildsachsen angeschlossen und sind zur Freude aller zu einer lebendigen, diskussionsfreudigen Gruppe zusammengewachsen.
Wie wird es weitergehen? Bis Dezember müssen alle Gemeinden des Nachbarschaftsraumes einen gleichlautenden Beschluss bezüglich der Art des Zusammenschlusses formuliert haben, der der Kirchenleitung vorgelegt wird. Parallel dazu erarbeitet die Projektgruppe die Vereinbarung / Geschäftsordnung, worin Finanzen, Aufgaben, Zuständigkeiten etc. eindeutig geregelt werden müssen.
Eine weitere Projektgruppe wird sich mit der Bewältigung der Gebäudefragen auseinandersetzen. Eine erste Bereisung sämtlicher Gemeinden mit ihren Kirchen, Gemeinde- und Pfarrhäusern fand an zwei Tagen im November statt. Über die daraus resultierenden Fragen und Möglichkeiten berichten wir im nächsten Gemeindebrief.
Wir bemühen uns, Sie regelmäßig ausführlich auf dem Laufenden zu halten. Sollten Sie dennoch Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an! ∼Jutta Winkler